Die Kehrseite der Offenheit: Barcamps und Open Educational Resources (OER) erlauben Partizipation durch alle – davon profitieren vor allem „die Lauten“
Die Schieflage von offenen, partizipativen Formaten
Das große Versprechen von offenen Formaten lautet: Sie senken die Hürden für den Zugang. Die gute Nachricht lautet: Das stimmt. Es gibt viele Beispiele, dass Gruppen und Themen bei Veranstaltungen wie Barcamps oder Materialien wie OER auf die Agenda gelangen, die mehr Vielfalt repräsentieren als bei traditionellen Gate-Keeper-Situationen wie Konferenz- oder Verlagsformaten. Die schlechte Nachricht: Manche profitieren davon deutlich mehr als andere Gruppen. These: Es profitieren diejenigen Akteure stärker von gesenkten Hürden, die auch bisher schon über Startvorteile verfügten. Die zusätzlichen Möglichkeiten werden überproportional stark von den „ohnehin lauten“ Akteuren genutzt. Ein Beispiel: Männer.
![Grafik 2 zeigt die 35 Einträge, die jeweils mit mehr als 100 Ressourcen im OERsi-Index vertreten sind. Drei Einträge lassen sich mit der genutzten Methode nicht auswerten (1, 15, 28). Es gibt zwei Menschen, deren Vornamen ich weiblich gelesen habe. Ich habe nun die Anzahl der Quellen hinter den roten und hinter den blauen Balken zusammengezählt (7488 bzw. 309) und daraus eine prozentuale Verteilung der Materialien errechnet. Das Ergebnis: 96,04% bzw. 3,96% dieser OER-Materialien lassen sich Männern bzw. Frauen zuordnen.](https://www.joeran.de/wp-content/dox/sites/10/Gender-Balance-bei-OER-Veroeffentlichungen-Top-35-1024x575.png)